Jugend gründet – Wirtschaftsjunioren helfen Schülern bei professioneller Planung

Ob Fußballschuhe mit austauschbaren Sohlen, eine App, um Warteschlangen in der Mensa zu vermeiden, ein bargeldloses Bezahlsystem für Großevents oder eine Box, die Zigarettenstummel verschwinden lässt: Mit kreativen Geschäftsideen und gekonnten Präsentationen wollen Schüle-rinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums in Korbach punkten.

Dazu nehmen sie beim deutschlandweiten Wettbewerb „Jugend gründet teil. In 13 Arbeitsgruppen haben sie ihre Ideen gesammelt und Unternehmenskonzepte erstellt.

Damit „Pitch“ und „Businessplan“ beeindrucken, gab es hilfreiche Tipps von den Wirtschaftsjunioren Waldeck-Frankenberg. Die schickten erfolgreiche Unternehmer an die Schule, um die Präsentationen und Ideen von professionellen und erfahrenen Augen prüfen zu lassen.

Für Lehrer Christian Gerlach gehört die Teilnahme schon seit Jahren zum Stundenplan. „Der Unterricht ist spannender und dynamischer für die Schüler als frontale Wissensvermittlung. Deswegen findet der Wettbewerb guten Zuspruch.“

Erfolgreiche Teilnehmer aus Korbach sind nicht selten. Zuletzt zählte ein Team der Beruflichen Schulen Korbach und Bad Arolsen zu den 32 besten unter 729 Produktideen. „Die Schüler werden immer besser, was den Um-gang mit Powerpoint-Präsentationen anbelangt“, lobt Gerlach. Seiner Erfahrung nach vermitteln die vorangegangenen Schulen bereits bessere Grund-lagen auf diesem Gebiet. Auch sein neuer Kollege Christoph Rösch ist begeistert, was die Teams auf die Beine stellen.

Das sehen die Wirtschaftsjunioren ähnlich. „Es sind tolle Ideen dabei“, beschreibt Thomas Kuhnhenn. Dem Physiotherapeuten wird gleich zu Anfang eine Idee für eine medizinische Kompresse präsentiert, die als Naturproduktmit wärmender und kühlender Funktion gedacht ist.

Was bei einem solchen Produkt bedacht werden sollte, welche Werbeaspekte es bei dem medizinischen Produkt zu berücksichtigen gilt und was die Präsentation nach vorne bringt, kann der Kenner leicht vermitteln. Wirtschaftsjunior Abolfazl Arab weiß als IT-Spezialist hingegen, was für die App-Ideen der Schüler nötig ist.

Die Schülerteams hatten an zwei Tagen Gelegenheit, sich unterschiedlichen Fachmeinungen zu stellen, um nun die Präsentationen auszuarbeiten und zu optimieren. Anschließend werden die Konzepte in den Räumen ortsansässiger Firmen präsentiert, bevor es in die regionalen Entscheide geht. Danebenwerden Punkte in einem Planspiel gesammelt, bei dem die Teams in die Managementrolle schlüpfen. Die überzeugendsten Ideen haben die Chance auf das Bundesfinale, bei dem als Hauptpreis eine geführte Reise ins SiliconValley lockt.